Chaoskaddy

Wo ich bin herrscht Chaos

Was können wir tun?

gutmenschIm Grunde genommen ist alles wie immer. Die Katzen mauzen mich wach und ich widersetze mich nicht dem Ruf der Natur. Aber! erst die Katzen füttern, dann den TwitterThron besuchen. Der Mann schläft noch den Schlaf der Glitzerprinzen und ich husche in die Küche, um Frühstück zu machen. Auf Twitter lese ich, dass Moritz Bleibtreu zu Gast bei 1Live ist und so schalte ich das Radio an. Doch anstelle die sanfte angenehme Stimme des Moderators zu hören, der wie sonst säuselt, werden mir harte Berichte über Krawalle in und um Leipzig um die Ohren geworfen. Trotzdem bleibt das Radio an. Zu neugierig bin ich auf das Interview mit Moritz Bleibtreu.

Das Frühstück ist fast gegessen, da wirft der Prinz plöltzlich eine Frage auf den Tisch: „Wohin wandern wir eigentlich aus, wenn die AfD in den Bundestag kommt?“ Das fragt er mich? Ich, die von Politik und Politikgeschehen so viel Ahnung hat, wie ein Elefant vom glasieren edelstes Porzellan. Sofort fallen mir all meine LIeblingsländer ein, die ich mal besuchen möchte oder bereits besucht habe. „Dänemark? England?“ Doch auch diese passen dem Prinzen nicht: „Ne, die ganzen skandinavischen Länder sollen selbst alle rechts gewesen sein zu Hitlers Zeit. Und bei den Inselaffen gibt es genug irre Patrioten. Australien?“ Naja, denke ich mir, ist ganz schön weit weg und wenn man wirklich flüchten muss, wie kommt man ans andere Ende der Welt? Würden wir das überhaupt schaffen? Habe ich für meine beiden „Kleinen“ überhaupt einen internationalen Impfausweise? Kann man auf einer Flucht die Katzen überhaupt mitnehmen?

Und dann, dann werde ich wütend. Wütend über all die irren fanatischen Menschen, die alle Ausländer über einen Kamm scheren. Es sind nicht alle Ausländer gewaltbereit und frauenhassend, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Ein gedanklicher Sprung in meine Kindheit, geboren 1980. Für mich haben Menschen anderer Nationalitäten immer schon zu meinem Alltag gehört. Der beste Freund meines Cousins ist Türke, mein erster Schwarm hat seine Großeltern im Kongo und sowieso kennen wir im Pott viele Ausländer. Schon alleine durch die Zuwanderung von Gastarbeitern gehören hier andere Nationalitäten zum Alltag, zumindest für mich. Die Naive in mir will es einfach nicht wahrhaben, dass auch in dieser Welt Verbrecher sind. Aber wie sagte meine Oma, in einer Kohlenpott-Familie aufgewachsen, schon immer: Verbrecher gibt es überall, sogar unter uns.

Ich bin froh, dass ich Silvester nicht feiern gewesen bin, dass ich Zuhause mit meinem Prinzen und den Katzen das neue Jahr begrüßt habe. Doch bin ich nicht genau wie diejenigen, die nach 1945 gesagt haben: Davon haben wir nichts gewusst? Denn plötzlich ist all das Elend vor meiner Tür. Leipzig oder noch näher Köln sind wenige Autostunden oO(Ja, bei Stau auf der A3 braucht man von Oberhausen nach Köln Stunden!) von unserer Haustür entfernt. In Leipzig habe ich noch vor 10 Jahren gewohnt! Da war es im April schon schlimm. Doch jetzt, ein Jahr nach der ganzen Pegida-Kacke bin ich froh, da weg zu sein. Doch auch in Oberhausen gab es schon Demonstrationen von Rechten. Da haben scheinbar die Polizisten alles im Griff gehabt. Doch bei größeren Massen wie in Köln hatten sie es scheinbar nicht. ICH kann mir dazu kein Urteil erlauben, ich war Gott sei Dank nicht da.

Und doch muss ich so etwas lesen, da geht mir der Kamm hoch: „Rache für unsere Frauen!“ Mir kommt fast das Frühstück wieder hoch. Ich möchte das nicht! Ich möchte nicht, dass Menschen verprügelt werden, weil man sie für Ausländer hielt, wie es in diesem Bericht heißt. Erst recht nicht im Namen meines Geschlechts! Zumal es mich auch treffen könnte. Mich selbst hat man schon für eine Ausländerin gehalten. Ich möchte aber auch nicht, dass Frauen belästigt oder vergewaltigt werden und DA ist mir die Nationalität egal. Wie @LeFloid es hier schon treffend benannte: ARSCHLÖCHER!

Doch mein Kopf kreist weiter und kommen wir nun zurück zur Überschrift: Was können wir tun? Müssen wir wirklich unser Leben gefährden, indem wir uns den rechten Hooligans entgegenstellen? Wie lange können und dürfen wir unsere Augen davor verschließen? Ich will nicht von diesen Pegida-Trottel und AfD-Wählern umgeben sein und mich rechtfertigen, dass ich nicht ihrer Meinung bin. Ich möchte nicht um mein Leben bangen, weil ich mich nicht der mehrheitlichen Meinung anpasse. Müssen wir wirklich bald auswandern, weil die Mehrheit in unserem Land wirklich ein zweites Drittes Reich haben will? Das kann doch alles nicht sein! Und ja, ich finde, dass es mal endlich an der Zeit ist, dazu Stellung zu beziehen und endlich um Hilfe zu fragen. Wie rettet ihr eure eigene heile Welt? Ist Geschichte wirklich verdammt, sich zu wiederholen? Ich bin echt gespannt auf eure Hilfe und Kommentare. Aber! bitte sachlich blieben, vielen Dank!

dasKaddy
Thronsitzerin von Flauchistan & Chaoscastle ? Besitzerin der #Einhornarmee ? #pansexuell ? #notjustsad ? #Strebärin ? Ex-Nichtraucherin ? #fürdieAllianz Twitter

One Response to “Was können wir tun?”

  • Michael Fridrich sagt:

    Also ich hab noch genug Vertrauen in die Bevölkerung das so ein Kaschperlesverein wie die AfD nicht an der Regierung beteiligt wird. Naja, mal die Landtagswahlen im März abwarten.

    Ansonsten empfehle ich die Lektüre von Hr. Fischer von Heute (12.1.16) auf Zeit.de. Er vergleicht mir zwar ein bisschen zuviel, aber er hat Recht. es ist ja nicht das erste mal das Frauen sexuell Belästigt werden und wird wohl auch nicht das letzte mal sein. Aber dafür brauchen wir weiß Gott keine Flüchtlinge. Das kriegen wir auch alles ganz alleine hin.

    Und als ganz banales Mittel gegen Gewalt brauchen wir auch sicher keine schärferen Gesetze (Wenn morgen alle Sekretärinnen Anzeige erstatten die in den letzten 2 Jahren von ihrem Chef einen Kaps auf den Hintern bekommen haben dann dürfte das die 500 Anzeigen wohl weit überschreiten), nein, dann braucht es eben mehr Polizei auf den Straßen um geltendes Recht auch durchzusetzen. Das aber dann auch im Oktoberfestbierzelt und auf Prunksitzungen im Kölner Karneval.


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